Yusuf, 16 Jahre, fragte am 03. Mai 2015
Yusuf schrieb weiter: "Warum verlor Deutschland den Ersten Weltkrieg?"
Der 1. Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918. In diesem Krieg standen die so genannten Alliierten auf der einen Seite. Das waren die Länder Frankreich, Russland, Großbritannien und später auch Italien. Ihnen gegenüber standen die "Mittelmächte" mit dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn, der Türkei und Bulgarien.
Deutschlands Plan war es, 1914 in einem schnellen Angriffskrieg Frankreich zu besiegen, um danach alle Soldaten und Kriegswaffen für den Einsatz im Osten (gegen Russland) bereit zu haben. Um dies zu erreichen, griff Deutschland auch Belgien und Luxemburg an. Diese beiden Länder waren jedoch "neutral", das heißt, sie waren auf keiner Seite (nicht bei den Alliierten und nicht bei den Mittelmächten). Deutschland hätte sie also nicht angreifen "dürfen".
Deswegen erklärte England Deutschland den Krieg. Statt eines schnellen Sieges im Westen entstand so ein "Stellungskrieg", der vier Jahre dauerte und enorme Verluste auf allen Seiten forderte.
Und Deutschland befand sich doch in einem "Zweifrontenkrieg", also in gleichzeitigen Kriegen gegen Frankreich und England im Westen und gegen Russland im Osten. Zwischen England und Deutschland kam es zu einem Seekrieg in der Nordsee. England verhinderte durch eine Seeblockade, dass wichtige Versorgungsgüter nach Deutschland gelangen konnten. Deutsche U-Boote griffen nicht nur Kriegsschiffe an, sondern auch zivile Schiffe. Dabei kamen US-amerikanische Staatsbürger ums Leben.
Das war einer der Gründe, warum die USA 1917 in den Krieg gegen Deutschland eintrat. Die Alliierten waren zu stark, die Verluste für Deutschland zu hoch und das Leiden der Bevölkerung zu schwer.
Deutschland hatte den Krieg verloren und unterzeichnete 1918 zunächst ein Waffenstillstandsabkommen und dann die sogenannten Versailler-Verträge. In diesen ist die alleinige Kriegsschuld Deutschland festgehalten.