Oliver, 16 Jahre, fragte am 01. Februar 2017
In einer Räterepublik soll das Volk (Proletariat) die Herrschaft durch gewählte Räte ausüben. Betriebe oder Bewohner eines Dorfes oder Stadtteils wählen einen Vertreter, etwa so wie in der Schule eine Klasse ihren Klassensprecher wählt. Der Vertreter ist seinen Wähler direkt verantwortlich und kann jederzeit abgewählt werden. Die gewählten Vertreter kommen in einem Basis-Rat zusammen, in dem Probleme besprochen werden oder wie man Dinge besser machen kann.
Aus der Gruppe dieser Basisräte wird dann wieder ein Vertreter für den nächst höheren Rat, die wiederum einen Vertreter ihres Rates wählen bis die Räte des Reichskongress gewählt werden. Es gibt also sehr viele Räte und dadurch dauert es sehr lange, bis ein Verbesserungsvorschlag überhaupt in den Reichskongress kommt.
Außerdem werden nur Einzelpersonen gewählt, dadurch können wenige Personen sehr viel Macht haben.
In einer Räterepublik gibt es keine Parteien, deswegen kann es sie in einem demokratischen Mehrparteiensystem auch nicht geben.
Ein Beispiel für eine Räterepublik sind die Arbeiter- und Soldatenräte, sogenannte Sowjets, die aus den russichen Revolutionen 1905 und 1917 hervorgingen. 1936 wurden das basisdemokratische Rätessystem durch die Verfassung von Stalin abgeschafft.