Sara, 15 Jahre, fragte am 30. Mai 2017
Nach dem Zerfall der Sowjetunion kam es zu Konflikten im Vielvölkerstaat Jugoslawien. Einige Volksgruppen wollten unabhängig sein und ihren eigenen Staat gründen. Damit waren aber nicht alle einverstanden und die Konflikte eskalierten zu Bürgerkriegen.
Die westlichen Staaten beobachteten diese Ereignisse mit wachsender Sorge. Zur Sicherung der Zivilbevölkerung wurde eine UN-Schutztruppe nach Bosnien-Herzegowina geschickt. UN-Blauhelme dürfen allerdings nicht kämpfen, sondern nur sich selbst verteidigen. In vielen Orten gingen die Kämpfe trotzdem weiter. Deshalb wurden zusätzlich NATO-Luftangriffe gegen serbische Stellungen geflogen.
Dieser NATO-Militäreinsatz war völkerrechtswidrig und wird bis heute von vielen kritisiert. Alle fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates müssen einem Kampfeinsatz zustimmen. Russland und China haben einen NATO-Einsatz in Jugoslawien jedoch abgelehnt. Somit hätte es also eigentlich keinen Einsatz geben dürfen.
Die Beteiligten des NATO-Einsatzes in Jugoslawien rechtfertigten dieses Vorgehen damit, dass der Einsatz aus humanitären Gründen zum Schutz der Zivilbevölkerung notwendig war und nur so ein Völkermord in Jugoslawien verhindert werden konnte. Auch Deutschland nahm damals an dem NATO Einsatz in Jugoslawien teil.
Durch die vielen Luftangriffe auf serbische Stellungen lenkte die serbische Führung ein und es gab Friedensverhandlungen. Das Abkommen von Dayton bedeutete das Ende der Kriege in Kroatien und Bosnien-Herzegowina.
Mehr über den UN-Sicherheitsrat kannst Du in unserer Infografik über die UNO erfahren.
Mehr über die Folgen der Jugoslawienkriege kannst Du hier erfahren.