Kaja, 10 Jahre, fragte am 15. Januar 2013
Streit und Konflikte sind etwas Normales. Fast jeden Tag streiten wir uns. Selbst wenn man wollte, man kann Auseinandersetzungen nicht vermeiden. Und es geht auch gar nicht darum, sie zu vermeiden. Denn ein Streit bringt Probleme an das Tageslicht, die dann besprochen werden können. Meist geht es einem danach sogar besser. Man lernt sich und auch den anderen besser kennen. Und vor allem kann man lernen, wie man gemeinsam nach einer Lösung sucht und ein gelungenes Zusammenleben gestaltet.
Behandeln sich die Beteiligten fair, verhalten sie sich gewaltfrei und versuchen sie, gemeinsam eine Lösung für den Konflikt zu suchen, dann ist Streit kein Problem. Zum Problem wird er, wenn Gewalt angewendet wird und eine Seite der anderen überlegen ist und diese Macht ausnutzt.
Streiten tun wir uns wegen vielerlei Dingen. Manchmal ist es ein ganz unwichtiges Thema und ein Streit bricht aus. Meistens liegt dann aber schon ein Konflikt seit Längerem im Verborgenen. Mit Eltern und Geschwistern können wir uns darüber streiten, welches Fernsehprogramm läuft, wer den Abwasch macht oder den Müll hinausträgt. Solche Streitigkeiten können meist schnell behoben werden.
Es gibt aber auch den Streit, bei dem es um grundlegende Themen geht. Zum Beispiel, wenn jemand das Gefühl hat, benachteiligt oder ausgeschlossen zu werden. Dann hilft nur ein offenes Gespräch, bei dem alle Seiten ihre Sichtweise beschreiben. Manchmal braucht man hier sogar eine dritte Person, die einem dabei hilft.
Wann du genau streitest, kannst nur du sagen. Oder vielleicht sprichst du mal mit einer Freundin darüber und ihr findet gemeinsam heraus, über welche Themen ihr euch streitet.