Julia, 15 Jahre, fragte am 06. Januar 2016
Julia fragte weiter: In den Medien wurde ja berichtet dass eine Atombombe getestet wurde. Und die Spannungen die wegen der Hinrichtung gekommen sind. Kann da dadurch ein Weltkrieg entstehen?
Viele Kinder und Jugendliche machen sich seit längerer Zeit aus unterschiedlichen Gründen ähnliche Sorgen wie du.
Dass es bald einen Weltkrieg geben wird, ist eher unwahrscheinlich. Die meisten Länder dieser Welt möchten keinen Krieg führen. Sie drohen aber mit gefährlichen Dingen, um ihre Ziele zu erreichen und auf andere Länder Druck auszuüben. Du sprichst verschiedene aktuelle Ereignisse an.
Vor wenigen Tagen hat Nordkorea gemeldet, dass sie einen erfolgreichen Wasserstoffbombentest durchgeführt haben (Wasserstoffbomben haben eine größere Sprengkraft als Atombomben). Noch ist allerdings nicht sicher, ob diese Information korrekt ist oder nicht.
Kommenden Mittwoch wird es allerdings eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates geben, um über einen Umgang mit diesen Ereignissen zu sprechen. Möglicherweise werden gegen Nordkorea weitere, strenge Sanktionen auferlegt. Manche Journalisten meinen allerdings auch, dass der Test andere Länder dazu bewegen soll, weiter mit Nordkorea zu verhandeln.
In Saudi-Arabien wurden über 40 Menschen hingerichtet. Sie gehörten einer anderen muslimischen Glaubensrichtung an als die meisten Menschen im sunnitischen Saudi-Arabien. Die Hingerichteten waren Schiiten, das ist wiederum die Mehrheitsreligion im Iran. Saudi-Arabien und Iran haben ein sehr angespanntes politisches Verhältnis. Sie provozieren sich gegenseitig mit unterschiedlichen Aktionen.
Trotz all dieser Ereignisse hat kein Land einem anderen den Krieg erklärt. Aus früheren Kriegen weiß man, wie fatal und schrecklich die Folgen eines Krieges - oder gar eines Weltkrieges - wären.
Dass aus den genannten Ereignissen bald ein Weltkrieg entsteht ist eher unwahrscheinlich. Dennoch bleibt die weltpolitische Lage insgesamt angespannt. Viele Länder drohen sich gegenseitig, provozieren sich und üben dadurch Druck aus. Ob sie damit erreichen, was sie wollen, bleibt allerdings offen.
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