Loretta, 10 Jahre, fragte am 31. Mai 2012: Warum ist in Myanmar Krieg und was wird in dem Land dagegen getan?
In Myanmar herrscht seit 1948 Krieg. Er ist somit der längste Krieg der Welt.
Fünfzehn verschiedene Rebellengruppen aus unterschiedlichen Landesteilen kämpfen für die Unabhängigkeit vom Staat und der Regierung. Sie fühlen sich von der Regierung unterdrückt und ungleich behandelt, und wollen dies durch Gewalt verändern.
Durch diese Gruppen fühlte die Regierung ihre Macht bedroht. Deswegen errichteten die Generäle 1962 eine brutale Militärdiktatur, die mit Gewalt regierte. Menschenrechte wurden nicht mehr beachtet. Es gab keine freien Wahlen mehr und wer die Regierung kritisierte, wurde festgenommen und unter Hausarrest gestellt oder sogar ins Gefängnis gebracht. Die Proteste der Menschen gegen Armut und Unterdrückung schlug das Militär gewaltsam nieder. Dies schürte wiederum die Wut der Minderheitsgruppen und es bildete sich ein Gewaltkreislauf aus Gewalt und Gegengewalt.
Zwar gibt es immer wieder Versuche mit Friedensverhandlungen und Waffenstillstandsabkommen zwischen einzelnen Gruppen und der Regierung die Lage zu beruhigen. Doch leider brach die Gewalt immer wieder von Neuem aus. Zum Glück hat sich in den letzten Jahren die Situation in Myanmar leicht entspannt. Das Militär ist nicht mehr an der Macht. 2010 gab es nach langer Zeit wieder freie Wahlen.
Zwischen den verschiedenen Unabhängigkeitsbewegungen und der Regierung gibt es Gespräche und Verhandlungen. Menschen, die unter Hausarrest standen, wurden wieder frei gelassen und das Volk hat heute mehr Mitsprache als zur Zeit der Militärdiktatur.
Doch trotz dieser positiven Entwicklungen ist der Krieg immer noch nicht wirklich beendet. Immer wieder bricht neue Gewalt aus, sodass auch heute noch viele Menschen über die Grenze nach Thailand oder in andere Länder fliehen müssen.