Frieden und Religion - gehören diese beiden Worte zusammen? In den Nachrichten hört man häufiger von Krieg und Religion. Und doch hat jede der Weltreligionen eine Friedensbotschaft. Hier kannst du nachlesen, was sie zum Thema "Frieden" sagen:
Buddhismus
Im Buddhismus soll kein Lebewesen mit Absicht verletzt oder getötet werden. Deswegen essen viele Buddhisten auch kein Fleisch. Die Buddhisten folgen dem „Achtfachen Pfad“ um zur „Erleuchtung“ zu gelangen.
Dazu gehören die Regeln: „Sei gütig und friedfertig.“, „Tue keinem Lebewesen Böses und stiehl nicht.“ Und „Schade niemandem und zerstöre nicht die Natur.“ Der Buddhismus gilt damit als eine besonders friedliche Religion.
Judentum
„Schalom“ ist das hebräische Wort für „Frieden“. In der Tora (der Heiligen Schrift der Juden) kommt das Wort „Schalom“ über 200 Mal vor. „Suche Frieden und jage ihm nach!“ steht da zum Beispiel. Und in den Zehn Geboten heißt es: „Du sollst nicht töten.“
Hier wird den Gläubigen auch verboten, sich gegenseitig zu schaden oder übereinander Lügen verbreiten. Stattdessen soll das Volk in Frieden mit sich selbst, untereinander, mit den Nachbarvölkern und mit Gott leben. Dazu gehört, dass die Menschen gerecht miteinander umgehen. Mit „Schalom“ grüßen sich die Juden auch und wünschen sich damit gegenseitig Frieden.
Christentum
„Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ sagt Jesus in der Bergpredigt. Und er ruft dazu auf, sogar seine Feinde zu lieben. Damit setzt sich Jesus für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen ein. Alle Christen sollen etwas für den Frieden tun und gleich bei denen anfangen, mit denen sie zusammenleben, ob sie sie mögen oder nicht.
Jesus geht sogar so weit zu sagen: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin.“ Wer nicht zurückschlägt, lässt die Gewalt ins Leere laufen und durchbricht damit den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt. Für die Christen ist Jesus mit dieser Friedensbotschaft bis heute wichtig.
Islam
Der Begriff „Islam“ ist arabisch und bedeutet „Frieden“ oder „Hingabe“. Wenn sich arabische Muslime auf der Straße grüßen, sagen sie „Salam alaikum“, das bedeutet „Friede sei mit dir“.
Das Wort „Frieden“ kommt im Koran (der Heiligen Schrift der Muslime) über 40 Mal vor. Wenn der Gegner zum Frieden bereit ist, „so sei auch du ihm geneigt und vertrau auf Gott.“ heißt es da. Und vom Propheten Mohammed wird überliefert: „Ein Muslim ist derjenige, vor dessen Zunge und Hand die Menschen sicher sind.“ Kein Muslim soll demnach einen anderen mit Worten oder Waffen verletzen. Der Friede ist also im Islam ein wichtiger Wert.
Hinduismus
Im Hinduismus kommen verschiedene Glaubensrichtungen zusammen. Die Anhänger glauben sogar teilweise an unterschiedliche Götter. Und doch feiern und beten sie zum großen Teil gemeinsam. Damit leben die Hindus eine friedliche „Einheit in der Vielfalt“.
Weil es im Hinduismus nicht nur einen Gott gibt, ist es für Hindus auch leichter offen auf Anhänger anderer Glaubensgemeinschaften zuzugehen. Wie im Buddhismus soll im Hinduismus kein Lebewesen verletzt oder getötet werden. „Ahimsa“ wird dieses Prinzip der Gewaltlosigkeit genannt. Deswegen essen viele Hindus kein Fleisch.