Es gibt verschiedene Gründe, warum es in vielen Ländern der Welt Gruppen und Regionen gibt, die gerne mehr Selbstbestimmung hätten oder sogar einen eigenen Staat gründen möchten. In Nordostindien gibt es gleich mehrere dieser Gruppen.
Der abgelegene Nordosten ist nur über ein schmales Stück Land mit dem Rest von Indien verbunden. Die Inder nennen dieses Landstück auch „Hühnerhals“. Die Landesgrenzen zu den Nachbarländern Myanmar, Bangladesch, Bhutan und China sind viel größer als die Verbindung des „Hühnerhals“ zu Indien. Das Kernland von Indien ist somit weit von Nordostindien entfernt.
Die Nordostinder fühlen sich von der Regierung allein gelassen. Viele Menschen in Nordostindien fühlen sich gar nicht zu Indien zugehörig und haben nicht das Gefühl, dass sie gleichberechtigt behandelt werden.
Hinzu kommt, dass die Wirtschaft in Nordostindien schwach ist und viele Menschen sehr arm sind. Der indischen Regierung wird vorgeworfen, dass sie die Rohstoffe der Region ausbeutet, sich aber nicht um die Entwicklung des Nordostens kümmert.
All das führt dazu, dass die Menschen in Nordostindien mehr Rechte für ihre Region und ihre Kulturen fordern. Manche Gruppen möchten sogar unabhängig von Indien werden und eigene Staaten gründen. Leider gibt es dabei Gruppen, die als Rebellen versuchen, ihre Ziele mit Gewalt durchzusetzen anstatt durch Verhandlungen oder friedliche Proteste. Diese Rebellengruppen kämpfen gegen die Armee und greifen auch Zivilisten an, die aus anderen Teilen Indiens kommen.