Am 21. August 2013 wurden bei einem Giftgas-Angriff in Syrien ungefähr 1.400 Menschen getötet. Darunter waren auch viele Kinder. Weltweit sorgte dieser Angriff für Empörung. Der Einsatz von Giftgas und anderen chemischen Waffen ist nämlich verboten. Er gilt als besonders grausames Kriegsverbrechen.
Die Regierungen vieler Staaten und die UN überlegten, wie man auf dieses Kriegsverbrechen reagieren solle. Eine Gruppe von Experten der UN war vor Ort in Syrien. Sie untersuchte den Fall. Die UN-Experten konnten nachweisen, dass wirklich Giftgas eingesetzt wurde. Doch nicht von welcher Seite.
Barack Obama, der Präsident der USA, war sich ganz sicher, dass der syrische Präsident Assad das Giftgas eingesetzt hatte. Obama wollte Assad dafür bestrafen und Einrichtungen der syrischen Armee militärisch angreifen. Dafür brauchte er aber die Zustimmung des amerikanischen Parlaments und einen Auftrag der UN. Russland und China verhinderten jedoch eine Entscheidung des UN-Sicherheitsrats, militärisch in Syrien einzugreifen.
Im September 2013 haben sich die USA und Russland doch noch auf ein nichtmilitärisches Vorgehen geeinigt. Sie haben einen gemeinsamen Plan für Syrien entwickelt. Zusammen mit vielen anderen Ländern haben sie Syrien aufgefordert alle Chemiewaffen abzugeben und von Experten zerstören zu lassen. Dem hat der syrische Präsident Assad zugestimmt.
Die Vernichtung von giftigen Stoffen ist sehr kompliziert. Experten haben begonnen, die gefährlichen Chemiewaffen und alles was man braucht, um sie zu bauen, zu zerstören. Bis zum Sommer 2014 konnten weitestgehend alle Chemiewaffen in Syrien vernichtet werden. Dass Syrien sich ohne militärischen Zwang bereit erklärt hat, die Chemiewaffen zu vernichten, ist ein großer Erfolg. Der schreckliche Krieg in Syrien geht allerdings mit anderen Waffen weiter. Viele Menschen werden verletzt, sterben oder müssen ihre Heimat verlassen und in anderen Ländern Zuflucht suchen.