Flüchtlinge gibt es schon immer. Menschen fliehen immer dann, wenn Krieg in ihrer Heimat herrscht, aber auch, wenn es zum Beispiel Naturkatastrophen gibt. Kriege und Naturkatastrophen gab es schon immer, deswegen gibt es auch schon immer Menschen, die fliehen.
Es kann Zeiten geben, in denen es besonders viele Flüchtlingsbewegungen weltweit gibt. So beispielsweise während und nach dem Zweiten Weltkrieg, an dem viele Länder beteiligt waren und durch den Millionen von Menschen in die Flucht getrieben wurden.
Auch in den 1990er Jahren gab es eine große Flüchtlingsbewegung innerhalb Europas. In mehreren Ländern des sogenannten Balkans herrschten Kriege, die heute unter dem Namen "Jugoslawienkriege" zusammengefasst werden.
Von den Jugoslawienkriegen waren unter anderem Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und der Kosovo betroffen. Diese Länder gehörten zuvor gemeinsam dem Staat "Jugoslawien" an. Die Bevölkerung dieser Staaten war sehr gemischt - es gab viele religiöse und kulturelle Unterschiede.
Anfang der 90er Jahre zerfiel Jugoslawien in mehrere einzelne Staaten, weil die Menschen unabhängige Länder für sich und ihre eigene Gruppe haben wollten. Dabei kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit vielen Toten. Außerdem lösten diese Ereignisse eine große Massenflucht in westeuropäische Länder aus.
Flüchtlinge gab es also auch in der europäischen Geschichte immer wieder.
Heute sind auf der ganzen Welt ca. 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Nur ein geringer Teil von ihnen kommt nach Europa: Die meisten bleiben innerhalb ihres Heimatlandes oder fliehen in die angrenzenden Nachbarländer.
Deutschland und der ganze europäische Kontinent gehören mittlerweile zu den friedlichsten und sichersten Gebieten der Welt. Wir leben hier mit Wohlstand, Demokratie und freier Bildung. Viele Menschen wollen sich und ihren Kindern ein sicheres Leben ermöglichen. Deshalb nehmen einige Flüchtlinge weltweit die meist lebensgefährliche Flucht nach Europa auf sich.