Seit Ende 2014 gibt es keine internationalen Kampftruppen mehr in Afghanistan. Die Unterstützung für die Ausbildung der Polizei und Armee soll bleiben. Seit 2015 gibt es dafür die Mission „Resolute Support“ der NATO, die auch von der afghanischen Regierung genehmigt wurde. Viele internationale Soldaten und Soldatinnen sind für diese Ausbildung weiterhin im Einsatz. Ein sofortiger Abzug wird seitens der Bundesregierung abgelehnt, weil die afghanischen Sicherheitskräfte noch nicht in der Lage seien, selbst landesweit für Sicherheit zu sorgen. Es gibt aber auch Stimmen, die einen sofortigen Abzug der Truppen fordern.
Wenn Afghanistan ein sicheres Land werden soll, reichen eine starke Polizei und Armee allein nicht aus. Es muss darum gehen, eine Regierung zu unterstützen, die die Interessen der Bevölkerung vertritt, die Menschenrechte achtet und ohne Bestechung regiert.
Es muss darum gehen, dass alle Kinder eine Schule besuchen können und genügend Krankenhäuser und Ärzte vorhanden sind. Es muss um Gleichberechtigung gehen, damit es nicht mehr so große Unterschiede zwischen arm und reich gibt. Und es muss auch eine stabile Wirtschaft in Afghanistan entwickelt werden, damit die Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen können und nicht auf Drogenverkauf oder andere illegale Tätigkeiten angewiesen sind.
Dies alles kann letztlich nur von der afghanischen Bevölkerung selbst entwickelt und geschaffen werden. Andere können sie dabei unterstützen und beraten, wenn sie darum gebeten werden.