Ashafa und James (Nigeria) - Imam und Pastor: ein Team

Ashafa und James in Nigeria - Religion will Frieden

Der Imam Ashafa in seinem weißen Leinengewand und Pastor James mit seiner Schiefermütze waren ehemals verbitterte Feinde. Heute sind sie gute Freunde. Sie haben eine gemeinsame Mission: Frieden ist heilig.

In Nigeria kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Christen, die hauptsächlich im reicheren Süden Nigerias wohnen und Muslimen, die eher im ärmeren Norden leben. In der Mitte Nigerias ist die Gewalt besonders schlimm.

Hand in Hand gehen Ashafa und James durch das zerstörte Stadtviertel in Jos. Hier haben Christen die Häuser von Muslimen aus Rache niedergebrannt.

Doch für Pastor James ist klar: Religion ist meist nur ein Vorwand, eigentlich geht es um Macht und Geld.

Oftmals sind es Frauen und Kinder, die besonders unter der Gewalt leiden. Auch James und Ashafa haben früher für ihren Glauben getötet. Heute steht für sie fest, Religion will den Frieden, nicht den Krieg.

Gemeinsam beten sie in Jos gegen die Trauer und die Wut. Glaube kann helfen, erfahrenes Leid zu verzeihen, da sind sich Ashafa und James einig.

Ashafa und James wollen Konflikte in Gesprächen lösen und nicht mit Gewalt. Deshalb haben sie ein Zentrum für Christen und Muslime errichtet. Ihre stärksten Waffen sind Koran und Bibel, Frieden und Nächstenliebe.

Seit einiger Zeit gibt es auch ein Frühwarnsystem. Wichtige und angesehene Personen aus der Religionsgemeinschaft der Muslime und der Christen wurden dafür von James und Ashafa ausgebildet. Bei den ersten Anzeichen von Gewalt schlagen sie Alarm.

Früher Feinde, heute dicke Freunde und ein super Team. In ihrer Heimat Kaduna gelten der Imam und der Pastor als Friedenshelden. Sie haben sogar schon zwei Friedenspreise bekommen.

In Nigeria sterben immer wieder Muslime und Christen bei gegenseitigen Kämpfen und Racheakten. Imam Ashafa und Pastor James möchten mit der Gründung eines Zentrums für Christen und Muslime weitere Gewalt verhindern. "Mit Liebe seinen Feind zum Freund machen", lautet ihr Motto. Was das genau heißt, kannst du in dieser Bildergeschichte erfahren.

Fotos: Uli Reinhardt; Text nach einer Reportage von Michael Gleich/ Peace Counts