Seit 1972 lebt der Deutsche Peter Schwittek in Afghanistan. Zuerst als Mathematikprofessor, dann als Entwickungshelfer. Heute kümmert er sich darum, dass Kinder wieder in die Schule gehen können - vor allem die Mädchen.
In Afghanistan gibt es seit vielen Jahren einen Krieg. Bis 2001 herrschten die Taliban, die mit Gewalt einen islamistischen Staat errichten wollen. Die USA, Deutschland und andere Länder schickten Soldaten nach Afghanistan, um die Taliban zu stürzen.
Die Taliban sind jetzt nicht mehr an der Macht. Die Lage in Afghanistan ist allerdings noch immer nicht stabil. Viele Menschen sind arm. Aber wie überall auf der Welt können die Kinder trotzdem lachen.
In vielen Gegenden ist es für die Mädchen gefährlich in die Schule zu gehen. Es gibt Terroranschläge und Entführungen. Denn unter der Herrschaft der Taliban war es den Mädchen verboten, in die Schule zu gehen.
Peter Schwittek wollte nicht mehr länger nur zu sehen und über die Situation der Mädchen in Afghanistan klagen. Deshalb gründete er die Organisation Ofarin und begann mit dem Aufbau von Schulunterricht in Moscheen.
Er hatte Erfolg. In der Moschee treffen sich normalerweise die Menschen um zu beten oder einfach nur um zu reden. Nun werden in einigen Moscheen Mädchen und Jungen gemeinsam unterrichtet. Sie wollen unbedingt Lesen und Schreiben lernen.
Mohammad Sardar ist ein islamischer Geistlicher und eine Art Pfarrer in Afghanistan. Er unterstützt Peter Schwittek dabei, dass die Kinder in der Moschee unterrichtet werden dürfen.
Hier unterrichtet auch die Lehrerin Samar. Obwohl sie als Mutter sehr beschäftigt ist, weiß sie, wie wichtig es für die Kinder ist, Lesen und Schreiben zu lernen, damit sie später etwas aus ihrem Leben machen können.
In der Moschee werden sehr viele Kinder unterrichtet. Hier lernen sie den Koran, aber auch Schreiben und Rechnen. Die Mädchen knien auf dem Boden und lernen fleißig.
In der Moschee können die Mädchen aber nicht nur lernen. Sie verbringen Zeit mit ihren Schulfreunden und spielen gemeinsam an einem sicheren Ort. Hier geniessen sie unbeschwerte Stunden, weil der Alltag sonst von Arbeit geprägt ist.
Homeira ist 17 Jahre alt und kann erst seit drei Jahren Lesen und Schreiben. Das lernte sie in der Moschee und bei Ofarin. Für sie bedeutet der Unterricht in der Moschee alles: Das ist meine letzte Chance, ein bisschen selbstständig zu werden.